Zehntausende versammelten sich am Freitag in Hamburg zu einer Demonstration gegen die Rechtsextremen. Die Organisatoren sagten, die Proteste seien vorzeitig beendet worden, weil die Menschenmenge Sicherheitsbedenken gewichen sei.
BERLIN – Zehntausende Menschen versammelten sich am Freitag in Hamburg zu einer Demonstration gegen Rechtsextreme. Die Organisatoren sagten, die Proteste seien wegen Sicherheitsbedenken vorzeitig beendet worden.
Die Veranstaltung in der zweitgrößten Stadt Deutschlands schien die größte einer wachsenden Protestserie in der vergangenen Woche zu sein. Sie folgen Berichten, dass sich Militante kürzlich getroffen haben, um über die Abschiebung von Millionen Migranten, darunter einige mit deutscher Staatsbürgerschaft, zu diskutieren.
Das Medienunternehmen Corrective berichtete letzte Woche über ein angeblich rechtsextremes Treffen im November, an dem angeblich Vertreter der extremistischen Identitätsbewegung und der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) teilgenommen hätten. Ein prominentes Mitglied der Identitätsbewegung, der österreichische Staatsbürger Martin Zellner, stellte seine „Einwanderungs“-Vision der Abschiebung vor.
Einige Demonstrationen in Städten in ganz Deutschland, darunter eine am Dienstag in Köln, haben bereits mehr Teilnehmer angezogen als erwartet.
In Hamburg versammelten sich am Freitagnachmittag rund 50.000 Menschen auf einer Seepromenade, die Veranstalter schätzten die Zahl auf 80.000, viele konnten den Veranstaltungsort nicht betreten, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur DPA.
Einer der Koordinatoren, Qasim Abassi von der Gruppe Unternehmer ohne Grenzen, sagte, die Feuerwehr könne aus Sicherheitsgründen nicht durch die Menschenmenge kommen.
„Die Botschaft an die AfD und ihre rechten Netzwerke lautet: Wir sind in der Mehrheit, wir sind stark, weil wir geeint sind, und wir sind entschlossen, unser Land und unsere Demokratie nicht zum zweiten Mal seit 1945 zerstören zu lassen.“ Die Niederlage Nazi-Deutschlands, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tzentscher der Menge.
Die AfD distanzierte sich von der extremistischen Versammlung mit der Begründung, sie stehe in keinerlei organisatorischer oder finanzieller Verbindung zu der Veranstaltung und sei nicht für die dortigen Diskussionen verantwortlich. Allerdings hat sich einer der AfD-Spitzenpolitiker von einem dortigen Berater getrennt und die Berichterstattung ebenfalls dementiert.
Bundesweiten Meinungsumfragen zufolge liegt die AfD derzeit auf dem zweiten Platz hinter der größten Mitte-Rechts-Oppositionskoalition und vor den Parteien der unpopulären Regierung.
Am Wochenende sind in deutschen Städten weitere Demonstrationen gegen Rechtsextreme geplant.
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